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Haben die Plattform „Avanja“ gemeinsam an den Start gebracht: Franca Reitzenstein (links), Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Team Neusta und Beisitzerin im Vorstand von „bremen digitalmedia“ und Eva Koball, Leiterin der Geschäftsstelle von „bremen digitalmedia“. Foto: BREM/ Shanice Allerheiligen
#Bildung
5. August 2022

Mehr Frauen in die IT

Das Projekt „Avanja“ startet eine Anwerbeaktion

Wie können Unternehmen aus der IT-Branche mehr Frauen für digitale Berufe gewinnen? Tipps und Ideen liefert seit gut einem Jahr die Plattform „Avanja – Frauen in die IT!“. Initiiert wurde „Avanja“ im Frühsommer 2021 vom Branchenverband „bremen digitalmedia“ mit Unterstützung der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa. In der Recruiting Challenge bringt das Projektteam des Verbands nun Unternehmen und junge Frauen zusammen. Dabei wird der An- und Bewerbeprozess der teilnehmenden Unternehmen geprüft und Optimierungspotenzial sichtbar gemacht.

Nach wie vor fühlen sich Frauen oft nicht von Stellenausschreibungen im IT-Bereich angesprochen. Gleichzeitig fehlt es an Fachkräften. Diesem Ungleichgewicht nimmt sich das Projekt „Avanja“ seit rund einem Jahr an. Die Plattform richtet sich an Führungskräfte, Personalverantwortliche und alle Menschen, die Lust haben, im eigenen Team etwas zu verändern und entsprechende Impulse in ihr Unternehmen tragen wollen. In den Kategorien Nachwuchs, Recruiting (An- und Bewerbung), Bindung und Führung bietet „Avanja“ ein breites Angebot aus Interviews, Best-Practice-Beispielen, Checklisten und vieles mehr. Die Plattform macht Vorbilder sichtbar. Über den „Balance Score“ können Interessierte über einen Fragenkatalog ermitteln, wie es in ihrem Unternehmen oder Team um die Geschlechterbalance steht.

Der Weg in die unmittelbare Praxis

„In unserer Recruiting Challenge bringen wir Unternehmen und angehende weibliche IT-Fachkräfte zusammen“, sagt Franca Reitzenstein, Vorstandsmitglied von „bremen digitalmedia“ und Initiatorin des Projekts. „Die Teilnehmerinnen werden vorab durch uns gebrieft. Sie machen dann eine Art Restauranttest – nur im Bewerbungsprozess. Sie durchlaufen dafür alle Stationen in einem teilnehmenden Unternehmen und geben dann Feedback zu ihrer Erfahrung.“ Die Vorteile für alle Beteiligten sind vielfältig. Unternehmen bekommen ein ehrliches und offenes Feedback auf ihren Recruiting-Prozess, werden mit etwaigen blinden Flecken konfrontiert und haben die Chance auf einen wertvollen Perspektivwechsel. Die Bewerberinnen sammeln wichtige Erfahrungen, können ihre Vita und ihre Skills auf die Probe stellen und haben die Möglichkeit, ihre Themen und Bedürfnisse in die Arbeitswelt einzubringen.

Expertinnenbegleitung von Anfang an

Für die Durchführung hat sich das Projektteam professionelle Unterstützung an die Seite geholt: Katrin Kärner ist Expertin für Mixed Leadership und Gender Diversity, betreut als Auditorin Unternehmen auf dem Weg zu einem lebensphasenbewussten Personalmanagement und wird die Recruiting-Challenge von Anfang an begleiten. „Aufgrund meiner intensiven Erfahrung als teils einzige Frau in der Geschäftsleitung in überwiegend männlich besetzten Teams bin ich mir der Herausforderungen sehr klar bewusst“, sagt Kärner. „Ich freue mich darauf, die Recruiting-Challenge mit klarer Fokussierung anzugehen, und bin mir sicher, dass spannende Ergebnisse am Ende der Challenge auf uns warten.“
Ende August fällt der Startschuss: Dann werden die Bewerberinnen in einem Auftaktworkshop auf die Challenge vorbereitet und durchlaufen und bewerten im Anschluss verdeckt den regulären Bewerbungsprozess des ihnen zugeteilten Unternehmens. Im Oktober werden die Erfahrungen in einem gemeinsamen Ergebnisworkshop mit allen ausgewertet. Auf einem Abschlussevent im November sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert und gesammelte Erfahrungen geteilt werden.

Weitere Informationen zum Projekt unter www.avanja.de.

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